Richard-Hooker-Seminar (REK)

Theologische Ausbildungsstätte zum
Dienst in Mission und Kirche


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Seminar

für Mission und fortgesetzte Reformation

Als die Germanenstämme mit dem Christentum in Berührung kamen, hatte sich die allgemeine Kirche bereits zur Reichskirche geformt. Die ersten Kontakte entstanden durch Kriegsgefangene, die zu Christen und dann zu Missionaren wurden. So auch bei Wulfila, dessen Vater ein Gote war, und der als Lektor 337 von Euseb von Nikomedien zum Missionsbischof geweiht wurde. Er wirkte nördlich der Donau, bevor er vertrieben wurde. Von ihm her, der Schöpfer der berühmten gotischen Bibelübersetzung ist (heute in Uppsala), wissen wir, dass er über 30 Jahre lang seinem Volk als Bischof und weltlicher Herrscher diente.

Wie Wulfila folgten viele Germanenstämme seinem Vorbild und kehrten sich zum einfachen Schriftglauben, Recht auf Eigentum der Kirchengebäude und eigenständige Kirchenleitung hin (Ostgoten, Vandalen, Langobarden, Westgoten etc.).

Mehr und mehr erhielt dann die Religion in ihrer lateinischen Sprachform über das Frankenreich Einzug und gewann mit dem römisch-katholischen Einfluss immer mehr die Oberhand über die germanischen Stämme. Damit wurde die Missionsmöglichkeit in der Muttersprache verpasst.

Hilfe zur Missionierung der Germanen geschah in der Vergangenheit dann unerwartet von den britischen Inseln her. Dort hatte abseits von Völkerwanderung und nachdem die römische Besatzung abgezogen war, die Kirche Christi sich in ihrer mehr primitiven ursprünglichen Art erhalten. In Irland konnte sich das geistlich-missionarische Leben in einer Art Klosterkirche, zu der sich das Volk hielt, erhalten. Die irische Missionsarbeit erstreckte sich über Schottland bis nach Würzburg und den Bodensee.

Später zogen sich die Iren zurück und die angelsächsische Kirche nahmen ihre Missionstätigkeit wieder auf. Besonders bekannt ist uns die Missionsarbeit von Winfrid Bonifatius (672-754), der zuerst 10 Jahre an der Bekehrung Mitteldeutschlands arbeitete. Von der Amöneburg bei Marburg gelang es ihm, bis zur sächsischen Grenze vorzudringen. Danach wurde er zum Missionsbischof geweiht.

Bonifatius ist unbestritten einer der bedeutendsten angelsächsischen Missionare der deutschen Kirchengeschichte. Er hatte eine entschlossene Vision zur Mission gehabt, hat auf dem aufgebaut, was er von seiner angelsächsischen Kirche gelernt hatte, und von dieser Grundlage her erneuerte er dann die fränkische Kirche. Obwohl er sich seine Mission durch Rom hatte absegnen lassen, hatte er doch ohne Unterstützung Roms sein Reformwerk durchgeführt. Am Ende seines Lebens wandte er sich noch einmal seinem Jugendwerk, der Friesenmission, zu. 37 Jahre nach dem missglücktem ersten Versuch, den Friesenfürsten Radbod zu gewinnen, wird er aber 753 bei einem Tauffest von heidnischen Friesen bei Dockum erschlagen.

Die Besonderheit des angelsächsischen Glaubens liegt darin, dass sich die einfache bibelgebundene Art ihres Glaubens und ihre eigenständige Kirchenleitung, nicht so sehr durch Völkerwanderung und römischen Einfluss verändert haben.

Das Interesse der angelsächsischen Kirche in der Missionierung Europas und auch Deutschlands hat bis heute nicht nachgelassen. Zum Zwecke der Missionierung und zur fortgesetzten Reformation soll das „Richard Hooker Seminar“ zur Ehre Gottes dienen. Insbesondere sollen Diakone und Pfarrer/Pastoren für den Missions- und Gemeindedienst der Reformierten Episkopal-Kirche in Deutschland und Europa ausgebildet werden, sowie allen bibeltreuen und reformatorischen Gemeinden und Kirchen, die Gelegenheit geben, ebenfalls ihre Kandidaten für den geistlichen Dienst durch das Richard Hooker Seminar durch theologische Unterweisung mit Erwerb praktischen Fähigkeiten ausbilden zu lassen.

Das externe Studienprogramm, das auch vor Ort im Studienhaus durchgeführt wird, will den Studenten in der Lehre der Heiligen Schrift gründen, wie sie von den frühen Kirchenvätern und den englischen und deutschen Reformatoren interpretiert wurden und wie sie innerhalb der liturgischen Tradition der historischen Kirche Form angenommen hat. Für solche Studenten, die nicht die Gelegenheit haben, vor Ort im Studienhaus zuleben und an den täglichen Gebetszeiten und an der theologischen Ausbildung teilzunehmen, ist dieses Programm eine besondere Alternative zur Vorbereitung auf den christlichen Dienst. Es ist kein einfaches Programm, keine einfache Ausbildung. Es fordert Einsatz und Hingabe, die Pflege eines geistlichen Lebens und viele Stunden Lese- und Schreibeinsatz. Die Mitarbeiter des Studienhauses sind bereit, Ihnen zur Seite zu stehen um sie zu einem Studium mit Erfolg in anglikanischer Tradition zu begleiten.

In Christus,

Ihr Gerhard Meyer,

Präsident des Richard Hooker Seminars und
Bischof der Reformierten Episkopalkirche i.D.
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